25.03.2012
Bei schönstem Frühlingswetter starteten wir am 25. März die Fortsetzung der mehrteiligen Spree-Radtour am Endpunkt der Vorjahrestour am Bahnhof Hangelsberg. Durch die Zeitumstellung in der Nacht zuvor war unsere Gruppe etwas kleiner als geplant, einige stießen auch erst in Fürstenwalde dazu und sparten dadurch 13 Kilometer der insgesamt ca. 50 Kilometer Tour. Letztendlich war dann die Gruppe mit Frank, Marianne, Jens, Micha, Emil, Robert und Jana in Fürstenwalde komplett.
In Fürstenwaldes historischer Stadtmitte besichtigten wir den 68 Meter hohen Mariendom, der im 15. Jahrhundert erbaut wurde, als die Stadt Bischofssitz war. Optisch würde man die komplett restaurierte und 2005 wieder eingeweihte Kirche allerdings eher dem Barock zuordnen und im Inneren befindet sich auch ein Barockaltar aus dem Jahre 1711. Highlight des Doms ist die 2005 eingebaute Schuke-Orgel
, die aus der Thomaskirche Leipzig stammt.
Irritierend wirkte zunächst ein direkt neben dem Dom platzierter Leuchtturm, wo weit und breit kein Meer in Sicht ist. Wir lernten bei der Gelegenheit etwas über die Fürstenwalder Industriegeschichte: nämlich, dass die dort ansässige Firma Pintsch schon seit rund 100 Jahren Seezeichen produziert und diese in die ganze Welt exportiert. Pintsch-Leuchttürme stehen aber auch in Deutschland, zum Beispiel auf Amrum, am Kap Arkona, bei Warnemünde oder auf Sylt! Erst im vergangenen Jahr musste die Produktion eingestellt werden, da die Seezeichen mehr und mehr von GPS-gestützten Navigationssystemen abgelöst werden.
Nach Besichtigung der Innenstadt verließen wir Fürstenwalde in südöstlicher Richtung und fuhren zunächst durch Wälder – mit einem kleinen Zwischenstopp auf einem der diversen Waldspielplätze mit Forststand zugunsten unseres jüngsten Teilnehmers Emil – und gelangten, nachdem wir den Oder-Spree-Kanal wieder verlassen hatten, in eine Wald- und Auenlandschaft, in der auch der Biber zu Hause ist.
Zum Mittagessen entschieden wir uns für die Einkehr in der Kersdorfer Schleuse
; leider kam während unseres Aufenthalts kein einziges Schiff vorbei, aber es war dennoch ein schöner Ort, um zum ersten Mal in dieser Saison die Sonnenstrahlen beim Draußen-Essen zu genießen! Weiter ging es entlang des Oder-Spree-Kanals, bis wir unser Ziel, die Stadt Beeskow, erreichten. Auf dem Marktplatz hielt Frank noch einen Kurzvortrag zur Stadtgeschichte, den ich hier um noch ein weiteres Stück kürze: Beeskow wurde ungefähr zeitgleich mit Berlin gegründet, hat heute ca. 8000 Einwohner und einen historischen Stadtkern, der von einer fast vollständig erhaltenen Stadtmauer umgeben ist, was Beeskows besonderen Charme ausmacht.
Gerade noch rechtzeitig, nämlich 5 Minuten vor Schließung, kamen wir bei der Burg Beeskow an, wo es allerdings derzeit auch nicht viel zu sehen gibt, da sie bis zum Osterspectakulum mit Ritterschule, Feuershow, Theater und historischem Handwerkermarkt saniert wird. Wir überquerten also nur einmal den Burghof und erspähten von der Burgmauer eine malerisch auf der Spreeinsel gelegene Gaststätte, wo wir uns dann auch schnell zu Radler, Kaffee und Kuchen einfanden. Zurück ging es in mit der stündlich verkehrenden Ostdeutschen Eisenbahn (ODEG) über Königs Wusterhausen nach Berlin.
Fazit: Ein toller Ausflug! Vielen Dank für die wie immer gelungene Organisation, Frank!
Jana Schwedler