18.02.2007
Das Apricus-Jahr 2007 wurde diesmal von der Berliner Ortsgruppe eröffnet: aber weder per Rad, per Ski- oder Schlittschuh, sondern per Fuß, als klassische Wanderung. Der milde Winter 2006/2007 bescherte uns an jenem Tag weder Schneeflocken noch Schneedecke, allenfalls milde Temperaturen mit Sonnenschein...
Unser Ausflug sollte uns ins Biosphärenreservat Schorfheide führen, zum südlichsten Rand der Uckermark – jener Landschaft, deren Vielfalt durch die in der Eiszeit entstandenen landschaftlichen Formen geprägt ist: Seen, Teiche und Sümpfe, weitläufige Wald- und Wiesenflächen machen den Reiz der Landschaft aus und beherbergen zudem zahlreiche Tier- und Pflanzenarten.
Doch nicht nur landschaftliche Reize gab es zu bewundern, auch das 700 Jahre alte Städtchen Angermünde – unser Ausgangsort - konnte einiges an Kultur und Geschichte bieten: den Charme einer einstigen Ackerbürger- und Handwerkerstadt mit Stadtmauer, Burg und Fachwerkhäusern, einen gut erhaltenen mittelalterlichen Stadtkern mit einem liebenswerten Marktplatz und witzigen Details der sog. Freiraumkunst... Bei einem Stadtrundgang konnten wir einen kleinen Eindruck von Angermünde gewinnen. Danach ging es zur eigentlichen Wanderung über: entlang an den umliegenden Seen in Richtung des Ortes Kerkow mit seinem gleichnamigen Gut, auf welchem erfolgreich Biolandbau betrieben wird. Doch zunächst stärkten wir uns in der auf dem Gut befindlichen Speicherstube
, bevor wir Tiere, Stallungen und die neue Biogasanlage näher unter die Lupe nahmen. Bei einer kleinen Führung erfuhren wir einiges über die Biogasanlage – in Daten Zahlen, Fakten, aber auch bei der Besichtigung derselben. Die erst seit Anfang 2006 in Betrieb genommene Anlage liefert inzwischen jährlich ca. 4 Mill. KW Energie ins öffentliche Netz. Zum Schluss konnte – wer wollte – noch im hofeigenen Laden frische hausgemachte und regionale Produkte erwerben.
Nun wanderten wir weiter in Richtung Blumberger Teichgebiet rund um das NABU-Informations- und Erlebniszentrum – mit ca. 20 Fischteichen. Innerhalb eines Rundgangs konnte man in dem - einem hohlen Baumstumpf gleichenden - Gebäude viel Wissenswertes über Flora und Fauna des Biosphärenreservates sowie Allgemeines zum Naturschutz erfahren. Auch im Freigelände konnte auf den Aussichtspunkten ins Teichgebiet geschaut, am Wegesrand verschiedene Fragen beantwortet oder sich im Irrgarten verirrt werden. Sicherlich ist ein Besuch hier im Frühling bis Herbst spannender, da mehr Vögel, wie See- und Fischadler, Kranich, Kormoran oder Graureiher, im Teichgebiet beobachtet werden können, oder auch bei Führungen Sumpfschildkröten oder Fischotter zu sehen sind, aber unsere heutige Wanderung sollte vielleicht auch eher Appetit
machen auf einen weiteren Besuch.
Zum Abschluss ging es dann am Rande des Teichgebietes, vorbei an weiten Feldern, zurück nach Angermünde. Ausgestattet mit vielen Eindrücken und Erlebnissen fuhren wir wieder Richtung Berlin.
Anke Meißner