17.04.2005
Die allererste Sonntagsradtour startete im April und sollte uns in's schöne Havelland führen. Am Sonntag, den 17. April, trafen wir uns also zu neunt bei schönstem Frühlingswetter in sonntäglicher Frühe nordwestlich von Berlin - in Brieselang. Von dort ging es schnell durch den Berliner Vorort und sogleich tauchten wir ein in ein parkähnliches Wäldchen, gesäumt von tausenden Buschwindröschen rechts und links des Weges. Alsbald fuhren wir durch ruhiges, weites Land und idyllische Dörfer des Havellandes ins Storchendorf Linum, ins zweitgrößte Storchendorf Brandenburgs.
Denn: 15 - 18 Storchenpaare ziehen hier ihre Jungen auf - auf Giebeln, Masten, einer Linde und der Kirche - z.B. im Haikaro-Horst, dem Schmiedehorst oder gar dem Komponistenhorst. Dies und mehr über das Leben und Lieben der dortigen Storchenpaare konnten wir bei einer kleinen Führung durch's Dorf erfahren. Auch manch' lustige wie unglaubliche Episode, z.B. welche Revierkämpfe es um das Nest oder den/die Partner/-in geben kann, dass auch schon mal ein Storch zwei Damen
wie Nester behüten bzw. beglücken kann oder dass die Störche vor allem nest- und weniger partnertreu sind...
Nach einem kurzem Gang zum Luch mit einem 240 ha großem Teichgebiet, welches u.a. zehntausenden Gänsen und Kranichen als Rastplatz dient, köcherten wir noch etwas im Teich des Ökogartens nach Rotbauchunken...
Nachdem wir noch die Storcheninfo- und Fotoausstellung begutachtet hatten, ging es weiter ins Dörfchen Kuhhorst mit Ökohof, in welchem sich u.a. ca. 70 Menschen mit Behinderungen unter Betreuung dem ökologischen Landbau widmen. Auch der Dorfkrug
im Ortskern gehört dazu, in welchem wir erst einmal das leckere Essen sowie die Mittagsruhe und die Sonne genossen.
Gut gestärkt ging es dann weiter zur Ziegenkäserei Karolinenhof samt Hofladen und Wiesencafé im selben Ort. Dort konnten wir erst einmal den zahlreichen Ziegen auf der Weide einen Besuch abstatten, ehe wir uns den frischen Ziegenkäsekuchen auf der Zunge zergehen ließen. Doch bevor uns der sonntägliche Hang zur Nachmittags-Siesta völlig überwältigte und die Sonne anfing unterzugehen, machten wir uns auf den nicht ganz so kurzen Heimweg. Wir fuhren nun auf so ruhigen Straßen und Wegen zurück, dass uns lange Zeit keinerlei fahrbare Untersätze begegneten...
Höchstens Fuchs und Hase sagten sich dort noch gute Nacht
... Nach ca. insgesamt 70 km landeten wir wieder wohlbehalten, etwas geschafft, sonnengebräunt und mit zahlreichen neuen Eindrücken in Brieselang, von wo aus es wieder per Zug in Richtung Berlin ging...
Anke Meißner